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Ich gebe es zu. Ich gehöre definitiv zur Zielgruppe für Pusteblumendesigns. Ich mag nicht nur die sichtbare Leichtigkeit in der Optik der Samenkugel und ihrer kleinen Flugschirmchen, sondern auch die vielfältigen Möglichkeiten, sie abzubilden...
Zu meiner Freude gibt es immer neue, ganz verschieden umgesetzte Pusteblumendesigns auch auf Stoff.
Diese graugrundige Umsetzung finde ich perfekt für farbige Akzente. Hier kann ich mir die Kombination mit fast allen Farben gut vorstellen, zu grau passt so ziemlich alles...
Meine Entscheidung für rot ist wahrscheinlich nicht sehr überraschend. Schwieriger war die Wahl zwischen Strandkleid oder Top, denn die Pusteblumen kommen auf sommerleichter Frottequalität, French Terry ähnlich; außen glatt in ganz leichter Strickoptik, abseitig Frottee, mit ungewohnt feinem, kurzem Flor. Sehr weich, sehr dehnbar, sehr angenehm auf der Haut.
Ein Top dieser Art hatte ich länger schon diffus auf meiner Ideenliste im Kopf. Weil mir die gewollte Kombination mit der relativ dicken Kordel bei diesem nicht zu dünnen Stoff geeignet erschien, habe ich den Versuch gewagt....
Basis ist lediglich ein rechtwinkliges Dreieck. An die zum rechten Winkel führenden Seiten habe ich schmale Bündchen angenäht; einfassen ist aber ebenso möglich. Der rechte Winkel ist in der gewünschten Breite waagerecht abgeschnitten, (versäubert) und für den Tunnelzug umgeklappt und abgesteppt.
Die verbleibenden Ecken werden auf die gewünschte Weite des Tops übereinander geschlagen und festgesteppt.
Möglich ist natürlich auch eine senkrechte Mittelnaht, wenn die überlappende Optik nicht gewünscht ist. Den Sitz der überkreuzten Kordelenden habe ich bei Anprobe festgesteckt. Fixiert sind sie mit jeweils zwei parallelen engen Zickzacknähten für guten Halt.
Das Ergebnis gefällt mir ganz gut und ist für mich etwas variabler als ein Strandkleid. Rock, Shorts oder Jeans... geht alles...
Gut vorstellen kann ich mir das Top auch als Maxikleidvariante... mal schauen, was der Sommer und meine Zeit noch so hergeben.
Sonnige Grüße aus Berlin
Manu
Edit:
Auf Wunsch versuche ich Euch mit einer schnellen Skizze meine obigen Beschreibungen zu veranschaulichen. Schreibt mir gerne, ob mein Versuch mit Erläuterung Euch weiterhilft oder Ergänzungen bedarf....
Bild 1
Ihr braucht ein Stoffdreieck mit rechtem Winkel oben.
Um Stoffverluste zu vermeiden und das Top ggfls. auch aus Resten nähen zu können, kann bei Bi-Stretch-Materialien, d.h. in beide Richtungen (etwa gleich) dehnbaren Stoffen ohne Beachtung des Fadenlaufs zugeschnitten werden (habe ich auch so gemacht).
Die senkrechte Linie beträgt bei meinem Top etwa 60 cm (ungesäumt, ich habe nur mit Ovi versäubert, weil mir ein Saum bei diesem Stoff zu dick geworden wäre). Das Top ist damit relativ kurz, wie auf den Bildern (ich bin 1,71m groß bei Gr. 38). Probiert es aus oder wählt ein paar cm länger, kürzen geht immer noch...
Entlang der roten Linie wird ein Bündchen angenäht oder der Stoff eingefasst, ganz nach Wunsch.
Bild 2
Danach schlagt Ihr den rechten Winkel nach innen um. In meinem Fall soweit, dass die verbleibende Gerade oben etwa 15 cm beträgt.
Das müsst Ihr einfach probieren. Umschlagen, Kordel dazwischenlegen, feststecken und das Ganze vor dem Spiegel anhalten (wobei Ihr die Kordel hinter dem Hals binden solltet; das macht es leichter..) So könnt Ihr kontrollieren, in welcher Höhe das Top vorne enden soll und wie die Schrägen ("roten Linien") verlaufen sollen (eng unter dem Arm oder etwas tiefer).
Danach könnt Ihr an der blauen Linie waagerecht abschneiden.
Ich habe die Waagerechte noch mit der Ovi versäubert und dann festgesteppt, alternativ kann mit Zickzack oder bei nicht fransenden Stoffen auch ohne Versäuberung abgesteppt werden. ACHTET auf jeden Fall darauf, dass der entstehende Tunnel eine zu Eurer Kordel passende Breite hat.
Bild 3
Danach legt Ihr die verbleibenden Ecken des Dreieckes wie im Bild übereinander. Hier könnt Ihr Euch zunächst an der Breite eines vorhandenen, gut sitzenden Tops orientieren und feststecken. Die Feinabstimmung nehmt Ihr durch Anprobieren vor. Auch hier ist es hilfreich, die bereits durchgezogene Kordel am Hals zu binden. (Wer keine Lust auf das Rückenkreuz hat, kann bei gutem Sitz das ganze auch bei der Neckholdervariante belassen ;) )
Variante 1 ist mein Top. Die auslaufenden Enden passten von den Maßen gut, so dass ich sie wie im Bild ersichtlich festgesteppt habe.
Wer das nicht mag oder bei wem die Ecken des Tops aufgrund gewünschter Länge oder sehr schmalem Körperbau zu weit nach vorne verlaufen, kann Variante 2 wählen. Hinten mit senkrechter Mittelnaht schließen und die "überschüssigen" Dreiecke abschneiden. (Wer gerne säumen möchte, hat in diesem Fall auch nicht so viel überlappenden Stoff für den Saum zu bewältigen...)
Und dann müsst Ihr mit durchgezogener Kordel nochmal anprobieren ;)... Ihr legt die ausreichend lange Kordel hinten über Kreuz und steckt Sie in gewünschter Höhe fest. Im Bild sind das die grün markierten Kreuze. Fixiert habe ich die Kordel für guten Halt und gegen Ausfransen mit jeweils zwei schmalen und engen Zickzacknähten (eine in der Steppnaht und eine im Bundbereich). Meine Kordel ist relativ dick, ich habe sie vorher "plattgedrückt".
Ihr Lieben, dies ist mein erstes und vor allem absolut ungeplantes, mal eben zusammengeschriebenes Minitutorial. Habt ein Nachsehen mit meinen abendlichen "Kritzeleien"... ;)
Manu
Schnittmuster: ohne / rechtwinkliges Dreieck (wie oben beschrieben)
Stoff: Frottee Pusteblume grau meliert / Lillestoff / ab Samstag erhältlich