Donnerstag, 22. Juni 2017

Summersail / lillestoff

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Blau, maritim und ein dezentes Design. Summersail von et voilà trifft genau meinen Sommer-Nerv und ist damit der richtige Stoff für die "Neuauflage" eines längst abgetragenen Lieblingskleides, von dem ich mich bislang einfach nicht trennen konnte.

Gekauft habe ich das Kleid, lange bevor ich zum Nähen (zurück)gefunden habe. Inzwischen ist "shoppen" für mich oft mehr Inspiration als tatsächliches Einkaufen.

Natürlich gibt es aber auch gekaufte Lieblingsteile, die ich so gerne trage, dass sie irgendwann ersetzt werden wollen. Ganz praktisch, wenn man Nähen und es selbst versuchen kann...

Ich habe mein Kleid kurzerhand in ein Schnittmuster zerlegt, und zwar sehr zeitsparend - ohne zu Trennen - durch mittiges Aufschneiden der Nähte. Etwaige Fixpunkte kann man vorher auf dem Stoff markieren. Die einzelnen Schnittmusterteile müssen dann nur noch mit Naht- bzw. Saumzugabe beim Zuschnitt versehen werden.

Eine Nähanleitung ist dabei nicht erforderlich. Die Nähschritte ergeben sich beim Auseinandernehmen von selbst. 

Das Ganze ist weniger mutig als es den Anschein hat. Ich hätte dieses Kleid ohnehin nicht mehr tragen können. So taugt es noch als Schnittmuster für Kleid, Shirt oder Rock. 

Und wegen der Passform einer "Neuauflage" muss man sich jedenfalls dann keine Sorgen machen, wenn die Stoffqualitäten gleich sind oder sich zumindest sehr ähneln. Das betrifft Schwere und Fall, Dehnbarkeit und Zusammensetzung des Stoffes. Denn ein gleicher Schnitt fällt bekanntlich in jeder Stoffqualität anders aus.

Eine Anleitung kann ich damit heute zwar nicht liefern, Euch dafür aber vielleicht ermutigen, ein Lieblingsstück in seine Einzelteile zu zerlegen, wenn es an der Zeit ist...

Ich bin mit meinem Kleid jedenfalls mehr als zufrieden und freue mich, wieder eine tragbare Variante dieses Schnittes in meinem Schrank zu haben.  <3

Alles Liebe!
Manu

Schnittmuster: vom Kaufkleid abgenommen
Stoff: Summersail by et voilà / lillestoff (ab Samstag erhältlich)
verlinkt: RUMS

Donnerstag, 15. Juni 2017

Modal Pfingstrose kombi / lillestoff

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Ein Design, das seinen Namen allein dem Hauptstoff verdankt. Solo ganz schlicht, mit wundervoll dezentem Muster und in Kombination mit Modal ein Stoff mit edler Wirkung.

Perfekt für mein erstes Volant-Shirt >Madrid< nach dem neuen Ebook von die >Die wilde Matrossel<, dessen Designbeispiele mich überzeugt haben, anstelle meiner üblichen Basteleien auch mal wieder ein neues Schnittmuster auszuprobieren.

Von den diversen Varianten des Ebooks mit verschiedenen Volants hat genau diese mit vorderem Volant meinen Nerv getroffen. Genäht werden kann sie übrigens auch aus Webware, das Ebook enthält den Schnitt gesondert für Maschen- und Webware.

Genäht habe ich komplett schnittmustergetreu in Kaufgröße 38, mit der kürzesten von 3 verfügbaren Ärmellängen und doppelt zugeschnittenem Volant. 

Selbstredend habe ich die meisten Nähte sicherheitshalber zunächst mit großem Geradstich der Nähmaschine vorgeheftet. Anpassungen waren allerdings an keiner Stelle nötig. Das Shirt sitzt genau so, wie ich es mir gewünscht und vorgestellt habe...

Volltreffer :) und definitiv ein neues Lieblingsteil, dem sicher weitere, folgen werden. Die Wirkung in Abhängigkeit vom Stoffqualität und Design finde ich ziemlich spannend...

Ich wünsche Euch einen sonnigen Donnerstag!

Alles Liebe
Manu

Stoff: Modal Pfingstrose kombi by Nestgezwitscher / lillestoff (ab Samstag erhältlich)
verlinkt: RUMS

Donnerstag, 25. Mai 2017

Viola / lillestoff

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... ein fein fließender Modal mit floralem, wunderbar konstrastreichem Design -  für mich der perfekte Stoff für ein Maxikleid <3

Genäht habe ich das Kleid aus nur zwei Teilen, wofür ich die gesamte Breite des Stoffes zunächst mittig senkrecht für Vorder- und Rückenteil in zwei gleiche Rechtecke geteilt habe.

Das Oberteil des Kleides entspricht dem hier (klick) genähten Shirt.  Ich habe dafür die Rechtecke jeweils im Bruch, wie bei dem Shirt beschrieben zugeschnitten, für das Rockteil nach unten sanft auslaufend. 

Mein fertiges Kleid hat eine Gesamtlänge von 148cm (von der Schulternaht zum Saum gemessen) bei einer Körperhöhe von 1,71m, so dass ich einschließlich der Nahtzugabe im Schulterbereich und der Saumzugabe eine Stofflänge (vorgewaschen) von etwa 155cm vernäht habe, zuzüglich der "Bündchen"-Streifen für Armausschnitte und Stehkragen. Ich empfehle, ein Kleid immer etwas länger zuzuschneiden und die finale Länge erst bei dem ansonsten fertigen Kleid nach Anprobe zu bestimmen. Kürzen geht immer, verlängern nicht mehr... ;)

Nach dem Zuschnitt habe ich Hals- und Armausschnitte wie bei dem Shirt beschrieben genäht und dann die Seitennähte geschlossen. Einziger Unterschied zum Shirt ist hier die Länge der Seitennähte. ;)

Im Taillenbereich habe ich mein Kleid mit einem innenliegenden Gummi versehen, das nicht nur gleichmäßige "Falten" in der Taille und eine gute Passform auch ohne Gürtel ergibt, sondern auch dafür sorgt, dass beim Tragen eines Gürtels nicht ständig am Kleid "herzumgezuppelt" werden muss, damit alles richtig sitzt. 

Ihr schließt dafür ein Gummiband in gewünschter Breite zum Ring. Bei der Länge orientiert Ihr Euch am Taillenmaß. Der geschlossene Ring sollte - etwas gedehnt - anliegen, so dass im vernähten Zustand der Halt gewährleistet ist, aber auch nichts drückt...

Diesen Gummiring könnt Ihr bei Anprobe gleich nutzen, um die perfekte Höhe zu markieren. Am einfachsten ist dies, wenn Ihr das Kleid auf links anprobiert, den Gummiring in der gewünschten Höhe wie einen Gürtel positioniert und diese Höhe mittels ein paar Stecknadeln fixiert. 

Danach steckt Ihr das Gummi innen über den gesamten Taillenbereich, gut gedehnt auf das Taillenmaß des Kleides mit ausreichend Nadeln fest und näht es danach von innen ebenso gedehnt an. Ich habe dafür den offen Zickzackstich der Nähmaschine genutzt. 

Gesäumt habe ich das Kleid mit dem gleichen Stich, der nicht nur unauffällig ist, sondern mit Modal auch super klarkommt. Am besten funktioniert das, wenn die Saumzugabe noch etwas zu breit ist, Ihr also nicht nah am Rand, sondern auf dem Stoff näht. Der überschüssige Teil des Saumes kann knapp an der Naht abgeschnitten werden.

Für die finale Länge des Kleides solltet Ihr das Kleid vor dem Säumen genauso anprobieren, wie Ihr es tragen wollt. Mit oder ohne Gürtel, mit flachen Sandalen oder Keilsandaletten... und dann Eure Wohlfühllänge (am besten mit Hilfe) abstecken. Mein Kleid ist so für eine gleichmäßige Optik hinten minimal länger als vorne.

Mein zweites Maxikleid und schon jetzt ein absolutes Lieblingsteil!

Zum Fotografieren hatte ich nicht nur perfekte 27°C in Berlin, sondern neben meinem Lieblingsfotografen (Danke für die wie immer wundervollen Bilder, Schatz!) auch mal wieder meinen kleinsten Lieblingsmenschen als Verstärkung dabei <3.

Sonnige Grüße aus Berlin! <3
Manu

Schnittmuster: ohne / wie beschrieben und verlinkt
Stoff: Modal Viola by Nestgezwitscher / lillestoff
verlinkt: RUMS   

Donnerstag, 11. Mai 2017

Türkis und Petrol


.... der Übergang zwischen Blau und Grün. Ich mag beide Varianten und auch so ziemlich alles, was dazwischenliegt allein schon wegen des hohen Anteils von Blau, der eindeutigen N°1 meiner Lieblingsfarben. Türkis und Petrol schätze ich zudem wegen ihrer Wirkung in Kombination mit Cognac, meinem Favoriten für Gürtel, Lederjacken, Label & Co.

Geplant war ein Türkis-Petrol-Post dennoch nicht. Irgendwie hat er sich von selbst ergeben. Der Anfang war eine kleine Probe des Hilco Blusenstoffes "Avane". Ich mag kleine dezente allover Muster sehr. In dieser Farbstellung und der leichten Haptik von 100% Viskose ganz klar ein Lieblingsstoff...

Um einiges später ist mein Kleiderschrank tatsächlich um eine Bluse aus dieser Viscose Webware von Hilco reicher. Genauer gesagt: um ein Blusenshirt - der Kombination aus der schlichten Schnittführung eines Shirts und der "feinen" Optik einer Bluse.  Blusenshirts dieser Art machen meine geliebten Jeans absolut bürotauglich, weshalb ich diverse Varianten bereits im Kleiderschrank habe; bislang aber ausnahmslos gekauft.

Höchste Zeit also für eine selbstgenähte Variante. Meine Schnittmuster-Basis ist  MAkira von ki-ba-doo, mit verändertem Ausschnitt. Anstelle des vorgesehenen Belegs mit Schlitz habe ich einen ganz schlichten Rundhalsausschnitt gewählt, vorne auf Wunschmaß vergrößert und mit einem Schrägbandstreifen des Blusenstoffes eingefasst. 

Das Rückenteil habe ich geteilt zugeschnitten: den oberen Teil in Passenhöhe schnittmustergetreu und den unteren Teil mit einem Plus von 3 cm im Bruch, also insgesamt 6 cm mehr, die ich mittels Kellerfalte auf das Ursprungsmaß des Schnittmusters zurückgeführt habe, wobei ich die Kellerfalte "falschherum" genäht habe; innen ist bei mir aussen. Vergesst bei einer Teilung des Schnittmusters bitte die erforderliche Nahtzugabe nicht... ;) Die zusätzliche Weite kommt dem fließenden Fall ganz leichter Blusenstoffe dabei entgegen.

Ich freue mich über ein Blusenshirt, das meinen gekauften Teilen in nichts nachsteht. 

Mein Respekt vor dem Vernähen von Viskose-Webware hat sich als völlig unbegründet erwiesen. Viel schwieriger war es, den wunderbar leichten Stoff, der auf jeden Windhauch reagiert, zu fotografieren. Dies hat wetterabhängig ungewohnte drei Versuche in drei Wochen gebraucht... Liebsten Dank an meinen geduldigen Fotografen ;) 

Die Idee für die passende Tasche - von der Frau ja nie genug haben kann - ist während des Nähens und dank toller Beratung von Nordlicht-Stoffe - entstanden.

Kombiniert habe ich, wie bei dieser Shopper (klick), erneut den robusten Canvas-Taschenstoff Rom von Swafing, hier passend in Petrol mit Kunstleder in dunklem Bronze. 

Genäht habe ich die Tasche wie bei der Shopper (klick) beschrieben, allerdings etwas kleiner und anstelle der Reißverschlusstasche mit einer offenen Aussentasche über die gesamte Breite, die mittig geteilt ist. 

Anstelle eines gesonderten Taschenbodens habe ich auch hier das Kunstleder in gewünschter Höhe, zuzüglich der Tiefe des Taschenbodens (+ Nahtzugabe) zugeschnitten und die unteren Ecken in der vorgesehen Taschentiefe abgenäht.

Gefüttert habe ich die Tasche mit dem Blusenstoff. Farblich passend und zugleich ein kleines persönliches highlight, dass sonst keiner sieht, über das ich mich aber besonders freue.

Taschengriffe und -gurt sind auch hier wieder aus dem  2cm breiten und 2,5 starken Rindsleder in cognac, wie bereits bei der Shopper vernäht und mit Buchschrauben von Snaply fixiert, wobei ich den abnehmbaren Gurt der Shopper direkt für diese Tasche verwende.

Die Griffe sind diesmal deutlich kürzer, können aber auch noch über der Schulter getragen werden. 

Die Schlaufe für den D-Ring des Taschengurtes habe ich auf der Seitennaht innen und aussen positioniert und mit Hohlnieten fixiert.

Lieblingsdetail dieser Tasche ist für mich die Gürtelschnalle vorne, die ich einem ausgedienten Gürtel entnommen habe, ebenso wie die Schlaufe und den Taschenbaumler. 

Wie immer bin ich bin gespannt auf Eure Kommentare!


Alles Liebe!
Manu

Schnittmuster: Blusenshirt: MAkira von ki-ba-doo mit beschriebenen Änderungen; Tasche: Basis Chobe-Bag von EllePuls mit beschriebenen Änderungen
Material: Bluse - Viskose Webware "Avane" by Hilco - von Nordlicht-Stoffe zur Verfügung gestellt; Tasche: Taschenstoff Canvas Rom von Swafing petrol, Kunstleder bronze - beides von Nordlicht-Stoffe zur Verfügung gestellt, Echtledergurte cognac, Buchschrauben von Snaply,
verlinkt: RUMS 

Donnerstag, 27. April 2017

Anemone / lillestoff

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Blau. Modal. Und ein wundervolles Design. Perfekt für mich und ein luftiges Shirt, das es dank des ersten warmen Frühlingswochenendes in Berlin (das nun auch schon wieder etwas zurückliegt ) vor die Kamera und endlich auch auf den Blog geschafft hat.

Ein meinen Vorstellungen entsprechendes Schnittmuster hatte ich nicht und habe ich auch nicht gefunden, so dass ich mal wieder experimentiert habe.

Basis war ein ärmelloses, locker sitzendes Top, das ich auf Papier übertragen habe. Beim Zuschnitt habe ich im Bruch vorne und hinten einige  Zentimeter zugegeben, die durch Raffung auf die Ursprungsweite wieder wegfallen.

Für den geplanten halsnahen Sitz habe ich Vorder- und Rückenteil zunächst ohne Ausschnitt, d. h. zwischen den oberen, zum Hals zeigenden Enden der Schulterschräge waagerecht zugeschnitten

Dann habe ich den Ausschnitt eines ganz halsnah sitzenden Shirts auf die Schnittteile derart übertragen, dass die Ausschnittrundung an den Seiten mit dem Shirt übereinstimmt und die überschießende Mitte in Ausschnitttiefe mit nur minimaler Rundung fast gerade verläuft.

Nach dem Schließen der Schulternähe habe ich den "geraden" Ausschnittbereich vorne und hinten angekräuselt, was sowohl mittels Heftfaden von Hand als auch mit der Nähmaschine funktioniert. Die Kräuselung verringert die Shirtweite genau um die beim Zuschnitt im Bruch zugegebene Weite, kann aber nach Anprobe wunschgemäß auch noch angepasst werden.

Für den kleinen Stehkragen habe ich einen gerade noch über den Kopf ziehbaren Ring für den Passformcheck zunächst mit großem Geradstich der Nähmaschine - angeheftet und sodann mit der Overlock angenäht. Die Heftnaht fixiert dabei auch die Kräuselung, so dass beim Nähen mit der Overlock nichts mehr verrutscht. 

Durch den halsnahen Sitz des Shirts kann es sein, dass die Ärmelausschnitte etwas erweitert werden müssen. Das lässt sich durch Anprobe ganz leicht feststellen und gegebenenfalls durch eine Verlängerung der Ausschnittrundung unten ganz leicht beheben.

Die Ärmelausschnitte sind mit schmalem - zum Ring geschlossenen - Bündchen aus dem Shirtstoff versäubert und festgesteppt.

Den unteren Saum habe ich lediglich mit der Overlock versäubert, weil der Modal damit schöner fällt, als mit einem klassischen Saum.

Das Ergebnis entspricht definitiv meiner Vorstellung und ich bin gespannt, was Ihr dazu sagt.

Sonnige Grüße!
Manu

Schnittmuster: ohne / wie beschrieben
Stoff: Modal Anemone by enemenemeins / lillestoff
verlinkt: RUMS