Freitag, 29. November 2019

Tutorial Reißverschlusstaschen Hoodie Emilea

für Endlos-Reißverschlüsse

Tipp: Schneidet die Reißverschlüsse für ein leichteres Handling etwas länger zu. Sie können später gekürzt werden.

WICHTIG: Achtet bei Endlos-Reißverschlüssen immer darauf, dass sich der Zipper zunächst in der Mitte befindet und auch beim Nähen nur soweit als nötig bewegt wird, da Ihr anderenfalls den Reißer zur Naht hin öffnet und dann nicht mehr gut fixiert bekommt. 

TASCHE IM VORDERTEIL


Vorab: Die vordere Teilungsnaht wird wegen des Reißverschlusses nicht mit der Ovi genäht. Wenn Euer Stoff versäubert werden soll oder muss, solltet Ihr das an dieser Stelle vorab erledigen. Erforderlich ist das aber nur bei wirklich stark fransenden Stoffen, ansonsten ist das Absteppen der Teilungsnaht völlig ausreichend.


Nachdem Ihr das Vorderteil im Bereich des Reißverschlusses gemäß Schnittmuster von hinten mit Bügelvlies verstärkt habt, legt Ihr den Reißverschluss rechts auf rechts bündig gemäß Foto an. Achtet unbedingt auf die Zugrichtung des Reißverschlusses, damit der Zipper nachher auch zur Mitte und nicht in Richtung Ärmel geschlossen wird. 

Jetzt näht Ihr mit dem Reißverschlussfüßchen Eurer Nähmaschine schön nah am Reißverschluss bis zu der im Schnittmuster gekennzeichneten Nahtzugabe, also beidseitig 1cm über die Aussparung hinaus. Verriegeln bitte nicht vergessen!

Dreht dann das Vorderteil um und schneidet die Ecken gemäß Foto bis zur Naht NUR im (verstärkten) Stoff ein. 

Achtet darauf, beim Schneiden nicht den Reißverschluss zu erwischen. 

Jetzt klappt Ihr den Reißverschluss hoch und danach die rechte Seite des Oberteils senkrecht nach links ein (siehe Foto). 

Entlang der gekennzeichneten Linie näht Ihr senkrecht und wiederholt dann das gleiche seitenverkehrt auf der linken Seite.

Das sieht dann so aus:

Jetzt könnt Ihr die Reißverschlussenden bis auf 5mm kürzen, so verschwinden sie später in der von hinten aufgesetzen Tasche und sind von innen nicht mehr sichtbar.

Ab hier könnt Ihr bequem nach Anleitung weiterarbeiten. Es wird die obere Passe rechts auf rechts angenäht.
Dann steppt Ihr die Tasche gemäß Anleitung - wahlweise unten eckig oder abgerundet - unter und die Teilungsnaht waagerecht ab, wobei die Tasche im oberen Bereich mitgefasst wird. 

Dabei verschwindet der Reißverschluss auf der rückwärtigen Seite des Vorderteils komplett in der Tasche.


ÄRMELTASCHE

Näht Ihr diese mit normalem Reißverschluss, sind die Enden des Reißverschlusses zugleich die umzuschlagenden Nahtzugaben.

Bei einem Endlosreißverschluss empfehle ich unbedingt ein Versäubern auf Taschenlänge. Das näht sich viel leichter und ermöglicht Euch zusätzlich einen feinen kleinen Akzent durch das Versäuberungsmaterial:

Ihr könnt dafür ein Schrägband, ein Stück Oilskin o.ä. verwenden. In jedem Falle empfehle ich Webware, weil Sweat dafür einfach zu dick ist.

Ihr legt ein Stück Schrägband in Reißverschlussbreite quer auf das Reißverschlussende und näht wie auf dem Foto ersichtlich.


Danach schlagt Ihr das Band um das Reißverschlussende. Fertig. (Ich steppe hier nicht noch zusätzlich ab, weil die Versäuberung seitlich von den Taschenteilen ausreichend mitgefasst wird)

Dann kürzt Ihr den Reißer auf die Höhe der Tasche ohne Nahtzugabe (siehe Foto) und fasst das andere Ende genauso ein.

Danach könnt Ihr den Reißverschluss rechts auf rechts an beide Teile der Tasche annähen. 

Achtet auch hier auf die Zugrichtung des Reißverschlusses. Das schmale Taschenteil muss bei geschlossenem Reißverschluss links sein. 

Ihr könnt jetzt nach Anleitung fortfahren. Die überstehende Nahtzugabe der Taschenteile wird um die Reißverschlussversäuberung nach innen eingeschlagen.

Last but not least.

Die aufgesetzte kleine Tasche könnt Ihr ganz variabel nähen. z.B. mittig des hinteren Taschenteils aufsetzen und bei Sweat an den Seiten und unten ohne Nahtzugabe offenkantig aufsteppen. Dann wird das ganze nicht zu dick.

Viel Spaß beim Nähen und gutes Gelingen. Zeigt mir Eure Werke gerne unter #hoodieemilea bei Instagram und Co.


Alles Liebe
Manu

Reißverschlüsse by Snaply
Plotterdatei Unikat by B.Style

Donnerstag, 6. Juni 2019

Shiftkleid aus Zuleeg Organicz

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Ein Shiftkleid stand schon länger auf meiner Liste. Schlichte Silhouette, geradlinige Schnittführung, nicht zu eng und unbedingt schulterfrei. Unkompliziert, bequem und luftig zugleich. Nicht elegant, sondern casual. Vielleicht mit Taschen. Ich liebe Kleider mit Taschen. Soweit meine Vorstellung. 

Vorstellung und Realität liegen aber bekanntlich oft weit auseinander. In diesem Fall ist das Ergebnis die Summe vieler kleiner Kompromisse und die (erneute) Erkenntnis, dass nicht jeder Schnitt von jedem tragbar ist. Eine weitestgehend untaillierte Schnittführung ist wegen meines Hohlkreuzes einfach ungeeignet, weshalb ich eine ganze Reihe von Anpassungen vornehmen musste.

Kompromisslos zufrieden bin ich mit der Stoffwahl, den Organicz von Zuleeg. Vernäht in den Farben Kornblume, Bächlein und Regenwolke. Eine etwas schwerere Bio-Baumwolle (310g/lfdm) mit wunderschöner Struktur, die durch konstrastige Köperbindung (diagonales Webmuster) aus jeweils zwei harmonischen Farben eine edle two tone Optik ergibt.  


Die Qualität des Stoffes trägt sich wunderbar weich, hat zugleich aber ausreichend Stand für dieses Kleid, ohne steif zu sein. 

Die unvermeidlichen Tragefalten wirken nicht zerknittert, sondern passen - wie bei Leinen oder Jeans - zur Struktur und Optik des Stoffes, finde ich.

Genäht habe ich das Burda Shiftkleid 04/2013 #109, das mir wegen seiner Minusschultern und des halsnahen Ausschnitts gefallen hat. Das Schnittmuster ist minimal tailliert und sieht Abnäher nur im Brustbereich vor. 

Ich habe wegen meines Hohlkreuzes für eine tragbare Optik die Taillierung in der Seitenlinie verstärkt, Rückenabnäher gesetzt und zusätzlich das hintere Schnittteil nicht im Bruch, sondern zweiteilig mit leichter formgebender Rundung im Rücken zugeschnitten. Auf einen Reißverschluss habe ich am Ende verzichtet, weil ich das Kleid auch so anbekomme.


Anstelle des vorgesehenen Futterkleides habe ich am Hals- und den Armausschnitten mit einem Besatz (Beleg) verstürzt und mit ein paar Handstichen fixiert. Mit der Hand genäht habe ich auch den Blindsaum. Alles in allem ein Zeitaufwand, der sich gelohnt hat. Ich mag die cleane Optik ohne Steppnähte sehr.

Ein How Do für Abnäher, Besatz verstürzen & Co. würde hier ausufern. Ich habe selbst einiges an Zeit mit googeln und der Umsetzung verbracht und einiges gelernt. Es finden sich für alles gute Anleitungen im Netz.

Und ich freue mich, dass ich am Ende noch die Geduld bewiesen habe, das Kleid für meinen Wohlfühllook um Nahttaschen zu ergänzen. 

Alles Liebe!
Manu


Schnittmuster: 
Shiftkleid Burda Style 4/2013 #109

Stoff: 
 (Farben Kornblume, Bächlein, Regenwolke)
 *Der Stoff wurde mir zum Nähen eines Designbeispiels zur Verfügung gestellt



Donnerstag, 9. Mai 2019

Tapered Jeans

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Lockerer Hüftsitz mit bequemer Weite und schmal zulaufendem Bein. Tapered Fit. Die namensgebende Keilform ergibt einen figurbetonten Look auch bei legerer Passform. Für mich eine bequeme Alternative zu Röhrenjeans & Co.

Meine Schnittmusterbasis ist die Joggpants Penelope von Schnittmuster Berlin. Ein leicht zu nähender Schnitt, der sich variantenreich umsetzen lässt. 

Genäht aus einem mittelschweren Denim ohne Stretchanteil, für die legere Weite eine Nummer größer. Die Mehrweite im Bund habe ich durch Abnähen der hinteren Mittelnaht zum Bund hin und zwei Bundfalten vorne so reduziert, dass sich die Hose gerade noch angenehm anziehen lässt.

Die Hosenbeine sind etwas länger zugeschnitten, an der Innenbeinnaht nach unten hin auf die unten gewünschte Weite verschmälert und für einen Gummizugbund umgenäht.

Ergebnis meiner Detailliebe sind die mit Blick auf eine Lieblingsjeans gestalteten Gesäßtaschen, ein fake-Hosenschlitz, Knopflöcher mit Bändern am Hosenbund und die Nieten an den Taschen.

Passform und Optik dieser Jeans entsprechen meinen Vorstellungen schon ziemlich genau, so dass ich weitere Varianten für den Sommer aus Leinen & Co. bereits auf dem Plan habe...

Alles Liebe!
Manu



verlinkt: 

Freitag, 26. April 2019

Shirt Queenie von Schnittmuster Berlin

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Streifen und Blau. Zwei meiner alltime favourites vereint im neuen Shirt-Schnitt von Schnittmuster Berlin, mit viel Liebe zum Detail.

Mein Highlight ist das für die Raffung geteilte Schnittmusterteil für die Ärmel. Anders, als bei einem einfach von innen aufgesetztem Tunnelzug ergibt die Teilung aufgrund der Schnittführung eine wirklich tolle Ärmel-Passform, die Ihr zudem durch die Raffung längenvariabel gestalten könnt.

Genäht habe ich aus einem etwas festeren, aber ganz weich und fließend fallendem Modaljersey meine Kaufgröße 38. Einzige Änderungen sind eine Verlängerung des - für meinen Geschmack - zu kurzen Shirts und die Ergänzung eine Bündchens am Ausschnitt.

Im Schnittmuster vorgesehen ist ein umgeschlagener, mit Formband verstärkter Halsausschnitt. Meine Variante eines schmalen Halsbündchens erfordert keinerlei Änderung beim Zuschnitt und ergibt eine tolle Passform auch dann, wenn Euch der im Schnittmuster vorgesehene Ausschnitt zu tief ist. Ihr könnt das also direkt beim Nähen entscheiden.

Meine Ärmel habe ich gerafft in der gewünschten Länge anstelle einer Schleife oder eines Knotens mit einer Niete fixiert. Sitzt immer und trocknet ob der Leichtigkeit des Stoffes nach der Wäsche auch gerafft ganz unproblematisch.

Queenie bekommt Ihr ab sofort bei @schnittmuster berlin. Ich bin gespannt, was Ihr aus diesem variablen Schnitt besonders im Bereich der Ärmelraffung mit Bändern & Co. so zaubert.


Sonnige Grüße aus Berlin
Manu 

Schnittmuster: Shirt Queenie / Schnittmuster Berlin*

Material: Modaljersey gestreift / 1000stoff berlin



 
*Das Schnittmuster wurde mir zum Nähen eines Designbeispiels zur Verfügung gestellt.

Donnerstag, 11. April 2019

Der andere Rucksack


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Da ist er endlich. Der andere Rucksack nur für mich. Lange geplant und ganz entspannt umgesetzt an einem wunderbarem Nähwochenende in allerbester Gesellschaft und mit dem Luxus von ganz viel Zeit.

Genäht habe ich meinen Rucksack aus Dry Oilskin in dunkelgrau, mit Echtledergriffen in gelb und Canvas Futter aus den coolen Panthern von Kokka. Die abgesteppte Rückseite habe ich mit einer etwas dickeren Einlage von Stoff und Stil gefüttert. Die supergroße Öse auf der Seitentasche ist von Wunderpop...

Viel mehr gibt´s zur Umsetzung eigentlich auch nicht zu sagen, weil sowohl die bebilderte als auch die Videoanleitung von Lee by mein-anderes-ich keine Fragen offen lassen... Danke Lee! 

Ergänzt habe ich im unteren Bereich des Reißverschlusstreifens zwei kleine Lederstreifen, die nicht nur ein schönes optisches Detail sind, sondern beim Festhalten das Öffnen des Reißverschlusses erleichtern.

Das Gurtband habe ich an den hinteren Lederhenkeln zunächst im unteren Bereich horizontal von hinten relativ knappkantig fixiert, danach die Henkel auf das Rückenteil genäht und dann erst den Gurt entsprechend seiner Form gelegt und auf dem Rückenteil fixiert. 

Innere Taschen könnt Ihr ganz nach Lust und Laune und Eurem Bedarf entsprechend ergänzen. Bei mir sind es geteilte Taschen in zwei Ebenen im Rückenbereich sowie eine seitliche Tasche, die eine Trinkflasche auch innen beherbergen kann.

Nach dem Rucksack ist vor dem Rucksack. Das Schnittmuster ist so variabel umsetzbar, dass ich direkt den Plan für die nächsten Modelle im Kopf habe. Mal sehen, was meine Echtzeit dazu sagt... ;)

Liebe Grüße aus Berlin.
Manu

Schnittmuster: Der andere Rucksack - freebook by >Mein anderes ich<

Stoff: Dry Oilskin (Merchant and Mills) von 1000stoff

verlinkt: